Derzeit ist geplant, Teile der technischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität nach Nürnberg zu verlagern. Es gibt viele Argumente, die dafür sprechen:
- Markus Söder hat seinen Wahlkreis in Nürnberg.
- Söder ist der zukünftige Ministerpräsident.
- 2017 ist Bundestagswahl.
- 2018 ist Landtagswahl.
- Nürnbergs OB Maly hätte gerne mehr Lehrstühle der FAU in Nürnberg.
- Erlangens OB Janik möchte seinem Parteigenossen nicht widersprechen.
- Die bayerische SPD kritisiert zwar Söder, fordert aber dennoch einen Standort in Nürnberg.
- Die technische Fakultät muss erweitert werden. Die Universitätsleitung befürchtet, kein Geld dafür zu bekommen, wenn sie Söder widerspricht.
- Dem Rest der Staatsregierung ist es egal, was Söder in Franken macht.
Es spricht also eigentlich alles für die Verlagerung.
Zuerst wagte es nur die CSU Erlangen, Söder zu widersprechen bei der Suche nach einem Standort in Nürnberg. Jetzt zeigen auch Grüne und FDP erste Absetzbewegungen, nur die SPD hält weiter an einer Verlagerung fest.
Für die Befürworter scheint es überhaupt keine Rolle zu spielen, ob der Standort für die Universität sinnvoll ist. Es ist vollkommen widersinnig, eine Universität oder gar eine Fakultät auf mehrere Städte zu verteilen. Die Studenten müssen an manchen Tagen mehrmals in eine andere Stadt fahren. Was für ein ökologischer und ökonomischer Unsinn. Und die Studenten könnten ihre Zeit besser zum Studium nutzen als für Wegstrecken. Und die Vernetzung mit anderen Disziplinen (z.B. naturwissenschaftliche und medizinische Fakultät) leidet auch.
Wenn das historisch gewachsen ist (wie die WiSo und die Erziehungswissenschaften), ist das noch akzeptabel; aber bei einem kompletten Neubau? Schilda lässt grüßen.
Selbst für die Standortsuche in Nürnberg spielt für die Befürworter die Verkehrsverbindung nach Erlangen überhaupt keine Rolle, sondern nur welcher Nürnberger Stadteil eine Entwicklung brauchen könnte.
Außer den Vorschlägen der anderen Parteien ist auf dem Gelände zwischen Erwin-Rommel-Straße, Staudtstraße und Kurt-Schumacher-Straße noch genügend Platz vorhanden, vor allem, wenn man etwas in die Höhe baut. Für Nachverdichtung ist Herr Janik sonst auch schnell zu begeistern.
Nachtrag 19.1.2017
Jetzt ist Herr Janik möglicherweise doch für einen Standort in Erlangen. Ob er vielleicht diesen Beitrag gelesen hatte? 🙂
Nachtrag 2.3.2017
Dr. Janik scheint tatsächlich aufzuwachen und sich für die TechFak in Erlangen einzusetzen.
Nachtrag 26.4.2017
Jetzt hat sich der Ministerpräsident persönlich eingeschaltet. Somit steigen die Chancen für die Uni, eine funktionierende Fakultät nicht zerreißen zu müssen. Seehofer ist es zwar völlig egal, was im hohen Norden vor sich geht, aber die Gelegenheit, Söder in die Schranken zu verweisen, wird er sich nicht entgehen lassen. Auch der Nürnberger Stadtrat scheint davon auszugehen, dass Seehofer gegen den Teilumzug der TechFak sein wird.
Nachtrag 16.5.2017
Ich hatte übersehen, dass Wahljahr ist und der Ministerpräsident die Spendierhosen angezogen hat, um Söder noch zu übertrumpfen: Nürnberg erhält nicht nur einen Teil der TechFak, sondern gleich eine eigene Universität mit 6.000 Studenten, mindestens 100 Professoren und 1.000.000.000€.
Das klingt nach einem sehr durchdachten Plan.
- Gehören dann WiSo und Erziehungswissenschaft zur neuen Uni oder bleiben bei der FAU?
- Sollen die gleichen Studiengänge wie an der FAU angeboten werden?
Wenn nein, welche Studiengänge bleiben noch übrig?
Wenn ja, macht das Sinn, doppelte Strukturen zu haben?
- Dann gibt es drei Hochschulverwaltungen (FAU, TH Nürnberg und die neue Uni). Sicher sehr effizient.
Über solche Details kann man sich nach der Wahl Gedanken machen. Und wenn man dann feststellt, dass das doch nicht so richtig funktioniert, macht das dann auch nix mehr.
Derzeit ist geplant, Teile der technischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität nach Nürnberg zu verlagern. Es gibt viele Argumente, die dafür sprechen:
Es spricht also eigentlich alles für die Verlagerung.
Zuerst wagte es nur die CSU Erlangen, Söder zu widersprechen bei der Suche nach einem Standort in Nürnberg. Jetzt zeigen auch Grüne und FDP erste Absetzbewegungen, nur die SPD hält weiter an einer Verlagerung fest.
Für die Befürworter scheint es überhaupt keine Rolle zu spielen, ob der Standort für die Universität sinnvoll ist. Es ist vollkommen widersinnig, eine Universität oder gar eine Fakultät auf mehrere Städte zu verteilen. Die Studenten müssen an manchen Tagen mehrmals in eine andere Stadt fahren. Was für ein ökologischer und ökonomischer Unsinn. Und die Studenten könnten ihre Zeit besser zum Studium nutzen als für Wegstrecken. Und die Vernetzung mit anderen Disziplinen (z.B. naturwissenschaftliche und medizinische Fakultät) leidet auch.
Wenn das historisch gewachsen ist (wie die WiSo und die Erziehungswissenschaften), ist das noch akzeptabel; aber bei einem kompletten Neubau? Schilda lässt grüßen.
Selbst für die Standortsuche in Nürnberg spielt für die Befürworter die Verkehrsverbindung nach Erlangen überhaupt keine Rolle, sondern nur welcher Nürnberger Stadteil eine Entwicklung brauchen könnte.
Außer den Vorschlägen der anderen Parteien ist auf dem Gelände zwischen Erwin-Rommel-Straße, Staudtstraße und Kurt-Schumacher-Straße noch genügend Platz vorhanden, vor allem, wenn man etwas in die Höhe baut. Für Nachverdichtung ist Herr Janik sonst auch schnell zu begeistern.
Nachtrag 19.1.2017
Jetzt ist Herr Janik möglicherweise doch für einen Standort in Erlangen. Ob er vielleicht diesen Beitrag gelesen hatte? 🙂
Nachtrag 2.3.2017
Dr. Janik scheint tatsächlich aufzuwachen und sich für die TechFak in Erlangen einzusetzen.
Nachtrag 26.4.2017
Jetzt hat sich der Ministerpräsident persönlich eingeschaltet. Somit steigen die Chancen für die Uni, eine funktionierende Fakultät nicht zerreißen zu müssen. Seehofer ist es zwar völlig egal, was im hohen Norden vor sich geht, aber die Gelegenheit, Söder in die Schranken zu verweisen, wird er sich nicht entgehen lassen. Auch der Nürnberger Stadtrat scheint davon auszugehen, dass Seehofer gegen den Teilumzug der TechFak sein wird.
Nachtrag 16.5.2017
Ich hatte übersehen, dass Wahljahr ist und der Ministerpräsident die Spendierhosen angezogen hat, um Söder noch zu übertrumpfen: Nürnberg erhält nicht nur einen Teil der TechFak, sondern gleich eine eigene Universität mit 6.000 Studenten, mindestens 100 Professoren und 1.000.000.000€.
Das klingt nach einem sehr durchdachten Plan.
Wenn nein, welche Studiengänge bleiben noch übrig?
Wenn ja, macht das Sinn, doppelte Strukturen zu haben?
Über solche Details kann man sich nach der Wahl Gedanken machen. Und wenn man dann feststellt, dass das doch nicht so richtig funktioniert, macht das dann auch nix mehr.