Erlangen Kommunales Pressemitteilung Veranstaltung

Veranstaltungsbericht Pflegekammer

Pflegekammer
Pflegekammer

Beruflich Pflegende auf einem gemeinsamen Weg ?

 

Pflegekammer
Pflegekammer

Es ist kein Geheimnis, dass in der Pflegebranche vieles im Argen liegt. Es rumort unter den Pflegebedürftigen, im Gesundheitswesen

Beschäftigten und den Pflegeverbänden. Fachkräftemangel, fehlende Weiterbildung, schlechte Bezahlung und miserable Arbeitsbedingungen sind Tatsachen, unter denen

Pflegebedürftige sowie Pflegende leiden.Deshalb ist man sich unter den Betroffenen einig: „Es muss etwas passieren“

 

Die Grüne Liste Erlangen, die Piratenpartei Erlangen und Bündnis 90/Die Grünen haben  die Veranstaltung „Argumente für und gegen eine Pflegekammer“ initiiert, um in einen Dialog mit allen Beteiligten zu

treten.

 

Als Redner des Pro und Contra Pflegekammer Lagers waren Wolfgang Falchals Referent vom DBfK  und Elke Efstratiou Vertreterin der

Gewerkschaft Verdi geladen. Das Ziel des DBfK’s ist eine Pflegekammer zu etablieren um bei der Gesetzgebung endlich das nötige Gehör zu finden und als Sprachrohr der

Pflegenden nach außen zu dienen. Dies wurde auch von vielen Beschäftigten der ca. 125000 Beschäftigten in Bayern mit einer

Petition gestützt. Verdi hingegen sieht die Verkammerung der Pflegeberufe kritisch.

 

Das Interesse der Veranstaltung war groß, Pflegebedürftigte sowie Beschäftigte der ambulanten wie stationären Pflege sind in einen angeregt offenen Dialog getreten

So unterschiedlich die Standpunkte auch waren, sicher war man sich, dass die Politik in naher Zukunft diese Thema aufgreifen muss. Einig waren sich alle Beteiligten, dass das ein bestimmendes gesundheitspolitisches Thema für die anstehende Landtagswahl sein wird. Es braucht innovative Ideen um mit dem demographische Wandel umgehen zu

können. Denn menschenwürdige Pflege wird in unserer Gesellschaft immer wichtiger.

4 Kommentare zu “Veranstaltungsbericht Pflegekammer

  1. Roland Brußmann

    Gesellschaft und pflegende Angehörige

    …Warum sollte man nicht seinen Angehörigen zuhause pflegen dürfen, wenn gerade er es verlangt, und nicht ins Heim oder nicht in eine WG möchte? Der größte Pflegedienst der deutschen Nation, die Pflegenden Angehörigen, sollten nicht in das Hartz IV – Raster gehören, da sie mit dieser schweren Arbeit eine sehr große gesellschaftliche Rolle spielen. Die, von diesen Menschen erwirtschafteten finanziellen Entlastungen für die Gesellschaft, sind nicht zu unterschätzen. Jedem dieser Angehörigen stehen dem nach alle Rechte und Freiheiten zu, welche dabei durch die Hartz IV – Gesetze nicht gegeben sind, und die Handlungsfähigkeiten durch diese sehr stark eingrenzen. Auch eine entsprechende Anerkennung durch eine angestrebte Angleichung des Pflegegeldes an die Pflegesachleistung wäre anzuraten.
    Wenn die öffentliche Hand für einen Heimplatz (Stufe III) rund 3200 Euro zahlt, reicht hier circa die Hälfte.
    Damit käme man aus einer ungerechtfertigten Armutsfalle heraus und so ließen sich Zwei Drittel der Probleme im Pflegebereich, welche heute bestehen (und sich noch verschärfen werden), mit einem Streich lösen.
    Des Weiteren würden sich noch mehr Vorteile für die Volkswirtschaft ergeben, wie zum Beispiel eine Steigerung der Kaufkraft und einiges mehr.
    Dem zur Folge:
    Ein Pflegentgeld in angestrebter Höhe der Pflegesachleistung, wovon alle Sozialabgaben geleistet werden (Krankenversicherung; Rentenversicherung; Arbeitslosenversicherung usw.), ermöglicht ein viel humaneres Leben für alle Pflegenden Angehörigen und entlastet auch das Pflegekräftemangelproblem bedeutend.
    (Wohlbemerkt haben Holland, Schweden, Norwegen,…Österreich, wesentlich bessere Pflegebedingungen durch höhere und besser organisierte Pflegeausgaben)
    Jeder kann eine resultierende Einsparung, von dem Oben genannten Vorschlag, selbst mit einer normalen mathematischen Rechnung nachvollziehen.
    Für eine Person (Stufe III) im Heim: = ca. 3200 € Pflegesachleistung, einschließlich einer Zuzahlung.
    Für eine Person (Stufe III) zu Haus: = ca. 1500 € Pflegegeld für Pflegende Angehörige (mit allen sozialen Abgaben inbegriffen, statt ein viel geringeres Pflegegeld allein, welches im Sinne für den Gepflegten bestimmt ist (eine Abgabe an Pflegende ist Kannbestimmung)).
    Das wäre hierbei, pro einer gepflegten Person, eine Einsparung von ca.: 1700 €, gegenüber eines Heimplatzes.
    Dies muss man nur einmal auf die Millionen Pflegebedürftigen, welche von ihren Angehörigen gepflegt werden, umrechnen.
    Selbst, wenn man den zu erbringenden Eigenanteil, welcher diese Summe noch mindert, davon abzieht, ergibt sich immer noch eine immense Einsparung, welche nicht unerheblich ist.
    Diese eingesparten Gelder, welche bislang der Wirtschaft, Monat für Monat, verloren gehen, bedarf keines Kommentares mehr.
    Auf alle Fälle wäre, wie gesagt, ein humaneres Leben mit mehr Anerkennung für die Leistungen der Pflegenden Angehörigen, welche bislang mit Hartz IV, Sozialgeld und Weniger leben müssen, möglich.

    Artikel: Herr Roland Brußmann (Mitgl. d. Pflegeinitiative Deutschland e.V.)
    (Die hier erwähnten Zahlen haben Beispielcharakter)

    Zu wissen glaube ich, dass es nichts Besseres gibt, als von seinen Angehörigen (sofern zumutbar)
    zu Hause gepflegt zu werden.
    Dazu gehört, nach wie vor, das Wichtigste dazu, was ein Leben ausmacht. Es nennt sich „LIEBE“!
    Warum pflege ich meine Eltern, werden Sie mich fragen?!
    Ganz einfach, sie sind das Wichtigste, was wir im Leben je haben.
    Sie haben uns geboren, das Leben geschenkt und groß gezogen. Ohne Eltern gäbe es auch Sie nicht.

    • flugelch

      Das ist eine unglaubliche Scheiße. Wird jetzt jedes beschissene Thema der Linken aus der Scheiße gezogen?

      Gruss

  2. Andreas Kästner

    Hier ein kleines Beispiel,wie die Politik Geld in der Pflege verbrennt
    Durch die einseitige Förderung der teuersten Pflegeformen und Nichtberücksichtigung des Potentials der pflegenden Angehörigen würden bis 2020 ca.16.971,0 Mio.€ „verbrannt“.

    Die Sozialkassen können bis 2020 mit 9.127,0 Mio.€ zusätzlich belastet werden.Immer weniger können voll,teilweise oder gar nicht zuzahlen.Diese Rechnung ist nur hypotetisch.Sie ist in dieser Form bis 2020 nicht realisierbar,zeigt aber,daß ganz dringend die derzeitige Heimquote zugunsten der häuslichen Pflege abgesenkt werden muß,nicht nur aus Kostengründen.
    Nach dem schwedischen Modell (pflegende Angehörige sind Angestellte der Kommunen mit allen Rechten und Pflichten),können bereits jetzt auch ohne Pflegereform Gehalt und ambulante Leistungen bezahlt werden.Es müssen nur die zur Verfügung stehenden Mittel sinnvoll verwendet werden.Resultat:
    Bei geschätzten 200.000 Fällen „arbeitslos durch Pflege“ betragen die Kosten für die Sozialkassen : ≥ 861,6 Mio.€ p.a.*

    Nach dem schwedischen Modell entgehen dem Staat :
    1.008,0 Mio.€ p.a**
    an Steuern und Abgaben.

    * Die Statistik „arbeitslos durch Pflege“ wurde durch den damaligen BGM Dr.Rößler zugesagt,jedoch nicht gehalten,deshalb Zahlen geschätzt **Durchschnitt an Steuern und Abgaben mit 420,00 €/Fall angenommen

    Da nur 26,1% der pflegenden Angehörigen ambulante Pflege und/oder Pflegesachleistungen in Anspruch nimmt,werden:
    1.464,0 Mio.€ p.m !!!!!! gespart*

    Liegt hier der „Erfolg“ der Kassenüberschüsse ?
    *1,22 Mio.Fälle mit durchschnittlich 1.200,00 €/Fall angenommen

    Daß weitere „Reformen“ nicht finanzierbar sind ist eine Lüge der Politik.Auch ohne „Pflegereform“ sind Mittel vorhanden,sie müssen nur sinnvoll verwendet werden.

    Mit freundlichen Grüßen!

    Andreas Kästner
    Mitglied der PID e.V.
    Bei Rückfragen:
    Tel.: 034204 60178
    Fax: 034204 60437

    • flugelch

      Mal eine einfache Rechnung: Im Jahr 2040 werden so ungefähr 50 – 60 % akut von der Rente betroffen sein, also Leistungsempfänger sein. Die Piratenpartei mit ihrem überwiegend „jungen“ Fans vertritt dann auch eine „jüngere“ Generation. Ich wollte nicht in einem Land leben in dem aufgrund der Demokratie und des demographischen Wandels irgendwann eine Gruppe von Menschen (die Leistungen bezieht) auch noch bestimmt wie die politische Klasse zu entscheiden hat.
      Vielleicht ist die Frage wie man das klärt: Ü60 1/2-Stimme bei der Bundestagswahl oder arbeiten bis 75?

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