Ich freue mich sehr und gratuliere den Berliner Piraten von Herzen zu dem fulminanten Erfolg bei der Berliner Abgeordnetenhauswahl, den sie sich wirklich hart erarbeitet und hoch verdient haben. In der Berichterstattung hieß es, dass die Piraten eine „Protestpartei“ seien und keine Inhalte anbieten könnten; das stimmt so nicht.
Es reicht nicht aus, ein paar witzige Plakate zu entwerfen und aufzuhängen. Wer die Arbeit der Piraten in Berlin darauf reduziert, hat
wirklich nichts verstanden. Die Piraten waren unterwegs auf der Straße, sie haben den Menschen zugehört, sie haben sich buchstäblich die Schuhsolen durchgelaufen, sie waren unermüdlich. Und sie haben viele Menschen überzeugt – und zwar solche Menschen, die schon die Hoffnung aufgegeben hatten, dass es unter unseren Politikern noch irgendjemanden
geben könnte, dem man seine Stimme überhaupt geben kann. Sie haben Wähler in die Lokale gezogen, die vorher nicht gewählt haben, weil es ihnen langsam egal war, ob der Untergang rot/grün oder schwarz/gelb gefärbt ist. Wie haben die Piraten das gemacht?
Indem sie ehrlich waren. Indem sie die Menschen ernst genommen haben. Indem sie klar gemacht haben, dass eine Kamera Verbrechen nicht verhindert, sondern nur aufzeichnet. Indem sie das erste Mal seit langer Zeit wieder das Gefühl vermittelt haben, dass da jemand sei, dem die Menschen in diesem (Bundes-)Land wichtig sind, dass die Meinung dieser Menschen gehört, ernst genommen und in Inhalte umgewandelt wird. Den Etablierten sei gesagt: So geht das. Lernt dazu. Richtet euch nach den Menschen, hört auf, Wählern Versprechungen zu machen, die ihr nicht einhalten könnt und Lösungen zu präsentieren, die keine sind. Wenn ein
Pirat etwas nicht weiss, dann sagt er „ich weiss es nicht, aber ich kann mir das Wissen aneignen“. Wenn ein Pirat keine Lösung hat, dann sagt er „lass uns zusammen an einer Lösung arbeiten“. Die Piratenpartei ist eine Mitmachpartei. Sie bezieht nicht nur alle Mitglieder mit ein, sondern bietet auch denen eine Mitarbeit an, die nicht gern in einer Partei sein, aber politisch arbeiten möchten. Und diejenigen, die die Piraten nach außen vertreten, wollen wissen, was sie vertreten sollen, anstatt anzunehmen, dass das, was sie selbst denken, das einzig Richtige sei.
Das ist vielleicht nicht alles, aber es ist ein großer Teil des Charmes, den diese Partei hat. Wir sind nicht perfekt und wollen das auch nicht sein. Wir sind keine Superhirne, die für alles aus dem Stand eine Lösung parat haben. Wir denken, dass Politik, Staat und Gesellschaft einfach Teamarbeit sind und jeder, der in der Bundesrepublik Deutschland lebt, Mitglied des Teams ist. Meine Hoffnung ist, dass die Wahl in Berlin auch in Bayern die Menschen nachdenklich macht und in Bewegung bringt. Ich
freue mich von ganzem Herzen, wenn ich am hiesigen Piratenstammtisch mehr Leute begrüßen kann, die ihre Meinung sagen, Lösungen suchen und an der Entwicklung hin zu einer humanen, gerechten Gesellschaft mitarbeiten wollen.
Astrid Steinmann
1. Vorsitzende
Kreisverband Erlangen und Erlangen-Höchstadt
Piratenpartei Deutschland, Landesverband Bayern
Netter Blog, gefaellt mir sehr. Auch tolle Themen.
Ich bin jetzt auch endlich dabei und habe mit inzwischen ein RSS Feed Tool installiert. Wo kriege ich den jetzt den Link zum RSS Feed ?
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